Unsere große Welt...
Die Welt durch eine gute Sache ein bisschen besser machen - zwei Beispiele
Sehr lobenswert: In Astert 1.) hatten ab dem 23. Mai 2019 Jugendliche aus drei katholischen Pfarreien drei Tage lang für eine gute Sache gearbeitet. Im Asterter Wald setzten sie sich aktiv im Umweltschutz ein. Sie beteiligten sich engagiert an einer bundesweiten Aktion mit dem Ziel, die Welt ein bisschen besser zu machen. Prima, dass viele Firmen und Privatpersonen als Sponsoren die Aktivität der jungen Leute unterstützten, aber auch die Politik durch die Anwesenheit von Landtagspräsident Hendrik Hering und die Kirche durch Gemeindereferent Florian Ahr sich einbrachten und integrierten. Gerade in heutiger Zeit, in der die jungen Leute zu Recht verstärkten Klimaschutz fordern, war das ganze Treffen in Astert ein hervorragendes Beispiel für die praktische Umsetzung der Idee von der guten Sache, um die Welt ein bisschen besser zu machen. So können Politik und Kirche bei der jungen Generation wieder mehr Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn sie jugendliches Engagement und berechtigte Forderungen aktiv unterstützen. Politik und Kirche sollten aber bei ihrer Beteiligung an solchen Aktionen unbedingt jeden Gedanken an Eigennutz vermeiden und nur der Sache und den jungen Leuten dienen und sonst nichts.
Die Asterter Aktion zeigt einen Weg auf, wie wir alle, Jung und Alt, die Welt ein bisschen besser machen können. Nämlich den, einfach eine gute Sache zu verrichten, sie zu tun, auch dann, wenn sie nur ein Einzelbeispiel ist. Dafür genügen oft schon Kleinigkeiten, große Konzepte sind gut, aber nicht bedingungslos vonnöten. Wie hat doch Erich Kästner dies schon gewusst, wenn er meinte: „Es gibt nichts Gutes – außer: Man tut es.“
Es bestehen viele weitere Exempel, mit denen man der Natur und den Menschen durch kleine Aktivitäten helfen kann. Aus dieser Menge lässt sich zum Beispiel der Gedanke einer Nachbarschaftshilfe aufgreifen. Sie kann der heute oft vorgetragenen Klage über eine Verrohung der Gesellschaft entgegenwirken. Denn am gleichen Wochenende, an dem die Aktion im Asterter Wald stattfand, rief die Stiftung nebenan.de zum deutschlandweiten Tag der Nachbarschaft auf. So sind zum Beispiel Nachbarschaftsfeste eine gute Sache, bisher isoliert Lebende treffen sich mit anderen Leuten, mit den Nachbarn oder mit neu hinzugezogenen Personen. Ein Nachbarschaftsfest ist aber schon eine größere Angelegenheit, verlangt viel Organisation und Arbeit. Jedoch auch kleinere, sich im Alltag spontan ergebende Hilfen für die Nachbarn sind wichtig. Ein Gespräch mit anderen Menschen, Anerkennung oder aufmunternde Worte verbessern die menschlichen Beziehungen, machen die Welt ein bisschen besser.
Digitale Plattformen werden immer bedeutender und werden häufig genutzt. Offene Senioren- und Altenarbeit wird dadurch einfacher. Gerade in Großstädten, mit Abstrichen auch auf dem Land, greift Anonymität um sich. Dabei muss man natürlich wissen, dass Anonymität ambivalent von den Menschen verstanden werden kann. Man sollte man sie einerseits überwinden, andererseits aber erhalten und schützen. Dazu braucht es im Umgang mit Nachbarn Fingerspitzengefühl. Oft sind schon Vorformen einer Nachbarschaftshilfe vorhanden, diese kann man 1:1 aufnehmen und dann entwickeln. Denn die Bedürfnisse der Leute nach zwischenmenschlichen Beziehungen sind bei allen präsent. Allerdings ändern sich heute die Bedarfe der Menschen. Zum Beispiel gibt es andere Erwartungen, wenn Menschen in die nächste Generationsstufe rutschen.
- Vgle. Artikel auf der Website dieser Pfarrei: „72 Stunden verändern Astert.“
Günter Hummes